Volleyball- Stadtfinale 1.12.21
1. Platz im Stadtfinale
Caspar Salomon, 1. Dezember 2021
Volleyball-Stadtfinale am 1. Dezember (WK III)
»EVRG: VOR!«, war zugegebenermaßen ein Schlachtruf, mit dem ich am Anfang etwas haderte, aber besser als »Was wollen wir? STERNBURGBIER!« war er allemal. Das wichtigste bei einem Schlachtruf ist ohnehin, dass man ihn ordentlich schreien kann, um sich selbst und seine Mannschaft davon zu überzeugen, dass man nicht der absolute Oberloser ist.
Und an diesem Nachmittag sollte viel geschrien werden. Am Anfang, als wir, die Mannschaft vom Ratsgymnasium an der Sporthalle ankamen und ich da die ganzen Riesen von den anderen stehen sah, war mir allerdings nicht wirklich dazu zumute. Stattdessen murmelte ich meinen Mitspielern ermutigende Sätze wie: »Ey, wenn der Riese dort im Verein spielt, können wir unser Kreuz machen!«
Andererseits hatte ich mich aber auch auf das Turnier gefreut. Es waren ursprünglich vier andere Schulen gemeldet, aber davon hatten im voraus zwei abgesagt, weshalb wir es nur mit dem Gutenberg- und Albert-Schweizer-Gymnasium zu tun bekamen. Hat mir aber auch schon gereicht.
Das schlechte Feeling begann genau an dem Zeitpunkt, als ich im ersten Spiel gegen das Gutenberggymnasium feststellen musste, dass ich irgendwie die Aufschläge verlernt hatte. Alle meine Mitspieler bekamen den problemlos rüber, bei mir ging immer jeder ins Netz, das war etwas unangenehm, wenn man bedenkt, dass ich eigentlich länger Volleyball spiele als die anderen im Team.
Durch mehrere Annahme- und Zuspielfehler verloren wir im ersten Satz des ersten Spiels dummerweise auch viel Punkte. Und ich glaube, an diesem Zeitpunkt wäre es mal angebracht, meine Kollegen vorzustellen. Wir hatten da:
Jakob Höttermann (9L1), wahrscheinlich einer unser wirksamsten Angreifer
Richard Weske (9L1), mit viel Talent fürs Zuspiel
Omar Hajyounes (9E), des einzige Angreifer bei uns, der wirklich so groß war, wie viele der Gegner
Vincent Bergmann (8L1), ich hab’ noch niemanden gesehen, der so eklig legen kann, muss ich echt sagen
Maximilian Wolkersdörfer (8E), angehender Volleyball, der leider im Turnier nicht eingewechselt wurde
Caspar Salomon (9E), also mich, der Zuspieler, der zwar akzeptabel Angriffe vorbereiten kann, aber keinen selbst machen kann
Letztendlich gewannen wir dann auch das erste Spiel, als wir erstmal richtig drin waren. Die meisten vom Gutenberg-Gymnasium waren noch Anfänger, die aber schon einiges beherrschten. In diesem Sinne würde ich sagen, dass wir dieses Spiel eigentlich ganz verdient gewonnen haben. Wenn auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten. Im zweiten Satz vielen dann einfach unmotiviert die meisten Lampen aus, sodass wir nur noch schätzungsweise acht Lichtquellen hatten, was alles erschwerte.
Doch als wir sahen, wie Albert-Schweizer Gutenberg abzog und dabei mehr oder weniger professionell Sprungaufschlag und gut vorbereiteten Angriff verwendeten, hatten wir alle ein bisschen Angst. Denn wir waren uns relativ sicher: Die Jungs machen keine halben Sachen.
Als es dann so weit war und wir gegen Albert-Schweizer im ersten Satz antraten, sahen wir ziemlich schnell, dass wir verdammt aufpassen mussten, denn die waren uns spielerisch mindestens ebenbürtig. Und natürlich gab es wie in jedem guten Spiel mehrere Konflikte mit dem Schiedsrichter, der das Heben der Gegner nicht wirklich konsequent abpfiff, was zum ein oder anderes ernsthaften Wortwechsel führte.
Diese kleinen Meinungsverschiedenheiten spielten irgendwann allerdings auch keine Rolle mehr, da uns mitten im zweiten Satz bei einem Stand von 7:7 die restliche Lichter ausgingen. Da war es allerdings schon ungefähr 16.00 Uhr und es war draußen auch nicht mehr wirklich hell. In der unteren Halle war es jedenfalls stockdunkel. Das machte das Erkennen der Linien quasi unmöglich. Nach einigen Beratungen beschlossen wir schließlich, in die obere Halle zu wechseln, weil wir hofften, dort sei es etwas heller, was in einer gewissen Art und Weise auch der Fall war. Wir spielten den Satz also oben zu Ende. Trotzdem konnte man bei jeder Annahme gefühlt erst im letzten Moment feststellen, wohin der Ball wirklich hinkam.Wir gewannen auch diesen Satz knapp und konnten somit das Turnier für uns entscheiden.
Damit qualifizierten wir uns für die nächste Stufe, der Mittelthüringenmeisterschaft, wo wir aber wahrscheinlich auf stärkere Gegner treffen werden. Trotzdem denke ich, dass wir das mit dem entsprechenden Training gut bestreiten können. Bis Februar ist ohnehin noch etwas Zeit.
Letztendlich haben wir knapp, aber auch ganz verdient gewonnen, auch wenn wir zwischendurch vielleicht etwas gestruggelt haben. Aber es war auch ein schöner und denkwürdiger Nachmittag.
Trotzdem bräuchten wir mal einen anderen Schlachtruf, denke ich…